2014 War ein Neuimkerkurs. Es fanden zehn gemeinsame Termine statt, die Neuimker wurden von Paten betreut, was sich noch einige Jahre nach dem Kurs fortsetzt.
2018 Fand der nächste Imkerkurs statt. Dafür wurde wieder das bewährte Patensystem organisiert: Gemeinsame Kurstermine plus Patenschaften erfahrener Imker für Neuimker. Hier ein Informationsblatt mit Details (PDF-Datei), eine Kurzübersicht ohne Details wie es ablief:
20.1.2018 19:30, Sa: Gaststätte Württemberger Hof Möckmühl, Bahnhofstr. 11, Nebenraum. Unverbindliche Einführungs- und Informationsveranstaltung für alle Interessierten. Vorstellung des Kurses, der nötigen Materialien, Inhalte und Ziele. 2.2. 19:00, Fr:Alte Kelter Möckmühl-Ruchsen, Baulandstr. 18. Anmeldeschluss. Biologie der Bienen, Vorkenntnisse, Struktur des Bienenvolks. 2.3. 19:00, Fr:Bittelbronn. Materialausgabe. Umgang mit den Geräten. Einlöten der Mittelwände. 24.3. 14:00, Sa: Bienenwiese Gochsen. Übergabe der Bienenvölker. Auswinterung. 13.4. 19:00, Fr: Bienenwiese Gochsen. Erweiterung der Völker. Völkerführung im Frühling. 4.5. 19:00, Fr: Bienenwiese Gochsen. Methoden der Schwarmkontrolle. 8.6. 19:00, Fr: Bittelbronn. Honig Schleudern, Honigverarbeitung, Abfüllung. 27.7. 19:00, Fr: Bienenwiese Gochsen. Einwinterung. Ameisensäurebehandlung, Einfütterung, Varroakontrolle.
Nov/Dez: Bienenwiese Gochsen. Oxalsäurebehandlung. Genauer Termin je nach Wetter, die Völker sollten brutfrei sein.
Jeder Neuimker bekommt möglichst ortsnah einen erfahrenen Imker als Imkerpaten zur Seite gestellt. Der Pate hilft bei allen Fragen, übt die Praxis der Imkerei zusammen mit dem Neuimker, unterstützt bei den ersten Schritten als Imker und über das erste Jahr hinaus.
2019 und 2020 sind keine Anfängerkurse geplant. Aber auch Zwischeneinsteiger sind in den Jahren ohne Anfängerkurs willkommen. Wer Interesse an der Imkerei hat, kann eine unserer Monatsversammlungen oder andere unserer Veranstaltungen besuchen.
Erfahrungsgemäss betreiben nach einem Anfängerkurs etwa die Hälfte der Kursteilnehmer die Imkerei weiter. Die Motivationen für Bienenhaltung haben sich sehr gewandelt. Bis nach dem zweiten Weltkrieg standen Einnahmen aus Honig- und Wachsverkauf sowieo Subsistenzwirtschaft im Vordergrund, heute ist Naturverbundenheit und Spass dieses Hobbys ein wichtiger Faktor. Für Bienenhaltung sind trotzdem einige Voraussetzungen nötig:
Mit Bienen wird man zum Tierhalter mit allen Konsequenzen, bekommt eine Tierhalternummer beim Veterinäramt, muss sich nach diversen Vorschriften richten, geht Pflichten ein, hat auch Dokumentationspflichten, muss Tierarzneimittel gegen die Varroamilbe kaufen. Ob man will oder nicht: Imkerei hat einen offiziellen und amtlichen Teil, dies muss man akzeptieren können.
Grösster limitierender Faktor ist der Zeitaufwand für Imkerei. Das macht für Imkereiinteressierte auf Dauer die häufigste Grenze aus. Ab etwa Mitte April ist man praktisch jede Woche bei den Bienen, hat im Mai und Juni sehr viel zu tun, erst mit Beginn des Augusts beginnt wieder eine ruhigere Zeit. Um den Honigverkauf, Wachsverarbeitung und Vorarbeiten muss man sich auch noch kümmern. Trotzdem wird der Gesamt-Zeitaufwand häufig unterschätzt oder auf Dauer nicht geleistet. Ein längerer Urlaub im Frühjahr und der ersten Sommerhälfte will künftig gut organisiert sein - zu Hause leben Bienenvölker, für die man Verantwortung trägt. Partner und Familie müssen einverstanden sein, dass man in diesen Monaten viel Zeit bei den Bienen verbringt und in den übrigen Monaten mit anderen Arbeiten.
Bienenkästen, vor allem wenn auch Honig eingetragen wurde sind schwer, bis zu 30kg. Heben und tragen ist öfters nötig. Imkerei können Menschen jeden Alters und Konstitution betreiben, aber ein kranker Rücken macht es mühsam, wenn man allein imkert. Rücken- Schulter und Bewegungsprobleme sind der häufigste Grund, wenn aus gesundheitlichen Gründen die Imkerei aufgegeben wird.
Eine Bienengiftallergie kann lebensgefährlich sein und fordert jedes Jahr einige Menschenleben. Der Verdacht auf eine Allergie sollte vor einer Bienenhaltung ärztlich abgeklärt werden. Auch panische Angst vor Bienenstichen bringt Stress. Imker werden immer gestochen, auch bei guter Schutzkleidung lässt sich das nicht gänzlich verhindern.
Ohne Geduld keine Imkerei. Bis man einigermassen sicher in der Imkerei ist, vergehen nach alten und neuen Erfahrungen vier Jahre. So viel Zeit sollte man sich geben und die eigene Lebensplanung sollte so stabil sein, dass man sie sich auch nehmen kann.
Bienenhaltung bringt heute erst mit grösseren Völkerzahlen und rationeller, gekonnter Arbeitsweise etwas ein, ansonsten ist sie wie jedes Hobby immer ein Verlustgeschäft. Die Investitionen bestehen aus Arbeitsgeräten, Schleuder, Wachsschmelzer, Beuten (Bienenwohnungen), Bienenvolk, Platz fürs Abstellen des Materials. Gekauft liegen die Kosten für eine Grundausstattung mit und für zwei Völker im vierstelligen Bereich. Ein Fahrzeug mit hohem Kofferraum wird benötigt, wenn die Bienen nicht in Wohnungsnähe stehen. Ein Standplatz für die Völker ist notwendig sowie ein zweiter Ort in 5km Entfernung zum Standplatz für die Völkervermehrung. Imkern ist aber keineswegs eine Materialschlacht, viele der kleineren Imker oder Anfänger bilden z.B. Gemeinschaften und nutzen Ressourcen wie eine Schleuder gemeinsam.
Für Bienenhaltung in sehr kleinem Massstab werden gerne Ideen wie die Bienenkiste angeboten, die einige der Schwierigkeiten leichter machen soll. Zum Teil stimmt das, zum Teil bringt diese Art der Bienenhaltung in der Praxis neue Schwierigkeiten mit sich. Darüber wird gerne heiss diskutiert, wie es in der Imkerei immer der Fall war, weil immer unterschiedliche Ansätze und Motivationen vorherrschen statt letzter, abschliessend bewiesener Wahrheiten. Was einen Teil der Reizes und der Dynamik ausmacht, die entsteht wenn man sich mit Bienen beschäftigt.
Nicht Voraussetzung sind:
Ein eigenes Grundstück, Haus, Scheune. Für Standplätze benötigt man nur die Erlaubnis eines Grundstückseigentümers, aber kein eigenes Grundstück. Tip: Grundstücksbesitzern Honig anbieten, das "versüsst" die Erlaubnis, Bienenvölker aufstellen zu dürfen. Es gibt auch Leute, die zwei Bienenvölker auf dem Balkon ihrer Mietwohnung halten oder auf dem Flachdach einer Garage.
Ein bestimmtes Alter, Vorwissen, eine bestimmte Haltung. Imkerei kann Jeder erlernen, der motiviert genug dafür ist.
Die Vereinsmitgliedschaft. Imkerei im Verein ist leichter und hat sehr viele Vorteile, deshalb ist eine klare Mehrheit der Imker in einem Verein, aber wer keine Lust auf eine Vereinsmitgleidschaft hat, kann auch alleine imkern.